Burgdorf,

Bergungsübung 2017

Um den Leistungsstand der Bergungshelfer festzustellen und gleichzeitig kommende Ausbildungsschwerpunkte festlegen zu können, führte der Ortsverband Burgdorf eine dreitägige Bergungsübung durch. Wie auch bei der letzten Übung dieser Art waren für die verschiedenen Einsatzstellen Beobachter aus anderen Ortsverbänden eingebunden, die mit den Teilnehmern nach jedem Übungsabschnitt eine Nachbesprechung durchführten, um aus möglichen Fehlern lernen zu können - was das Hauptziel dieser Übung war.

Beobachter aus umliegenden Ortsverbänden haben den Übungsverlauf im Blick - Quelle: THW/Friedrich Weber

Um dieses Ziel zu erreichen, gab es insgesamt vier Übungsabschnitte mit fünf verschiedenen Einsatzstellen. An diesen sind Szenarien vorbereitet worden, die unterschiedliche Herausforderungen aus dem Aufgabenbereich der Bergungsgruppen bereit hielten.

So war begann der Freitagabend zunächst mit einer Anfahrt über vorgegebene Koordinaten, die in eine Karte eingeordnet werden mussten, erforderlich. Am Ende dieser Fahrt fanden sich die Einsatzkräfte am Flughafen Hannover wieder, wo eine unter Betonteilen eingeklemmte Person zu retten war. Hierzu wurden die Betonteile mit Hebekissen angehoben und mit Bauholz unterbaut, um anschließend den eingeklemmten Dummy befreien zu können.

Direkt nach dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft verlegten die Helfer in ein Kieswerk bei Negenborn, wo sie vor die Aufgabe gestellt worden sind, eine Fläche auszuleuchten, welche für die Einrichtung eines Sandsackfüllplatzes vorgesehen war. Hierzu wurden die auf den Fahrzeugen mitgeführten Stromerzeuger und verschiedene Beleuchtungsmittel aufgebaut.

Nach einer kurzen Nacht wurden die Burgdorfer Helfer durch Kameraden aus dem Ortsverband Springe, die mit einer Bergungsgruppe an der Übung teilnahmen, verstärkt. Gemeinsam erfolgte die Verlegung in die ehemalige Freiherr-von-Fritsch-Kaserne nach Hannover, wo ein etwas komplexeres Szenario auf die Übungsteilnehmer wartete: Ein Pkw musste aus einer überfluteten Tiefgarage geborgen werden, bevor der Fahrer gerettet werden konnte. Anschließend musste noch die Tiefgarage abgepumpt werden. Um die Tiefgarage überhaupt erreichen zu können, war zuvor das Zersägen von im Weg liegenden Bäumen erforderlich. Parallel dazu fand bereits eine Erkundung der Einsatzstelle statt, sodass zügig eine Betreuung des verunfallten Fahrers stattfinden konnte. Überdies ist der Pkw für die Bergung aus der Tiefgarage vorbereitet worden, sodass das Fahrzeug sofort nachdem der GKW in Stellung gebracht werden konnte, mit der Seilwinde auf die Straße hinaufgezogen werden konnte. Hier standen wiederum Helfer mit dem hydraulischen Rettungsgerät bereit, um das Fahrzeug soweit zu zerlegen, dass der Fahrer sicher gerettet werden konnte. Nachdem diese vordringliche Aufgabe erledigt war, erfolgte das Abpumpen des Kellers.
Im Anschluss an die Manöverkritik mit dem Beobachtern erfolgte der Rückmarsch in die Unterkunft, wo bereits die Mittagsverpflegung wartete.

Am Nachmittag wartete in Weferlingsen ein altes Bauernhaus, in welchem ein Ehepaar vermisst worden ist. Als Besonderheit konnte das Gebäude allerdings nicht ebenerdig, sondern nur über das erste Obergeschoss betreten werden. Dort war auf dem Weg zum Treppenhaus zunächst ein Wanddurchbruch herzustellen, da der Weg durch den Flur versperrt war. Im Treppenhaus angekommen, stellten die Einsatzkräfte eine Verrauchung fest, die zu einer Fortführung der Suche unter schwerem Atemschutz führte. In Trupps zu je zwei Helfern wurde so Stück für Stück das Erdgeschoss erkundet. Neben der eingeschränkten Sicht war auch die durch die begrenzte Atemluft geringe Einsatzdauer eine Herausforderung für die eingesetzten Helfer. Gleichwohl konnten am Ende beide Dummies dem fiktiven Rettungsdienst übergeben werden.

Dieser Übungsabschnitt wurde durch Dr. Hendrik Hoppenstedt, MdB, Hans-Joachim Denke-Jöhrens, MdL, und Armin Pollehn als Vertreter der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik begleitet. Zuvor ließen sie sich in der Unterkunft einen Überblick über die bereits vergangenen und noch geplanten Übungsabschnitte geben.

Am Abend fanden sich die Helfer wieder in der Unterkunft ein, um gemeinsam zu Grillen und sich von den vorgangegangenen Übungsabschnitten zu erholen. Damit war die Übung allerdings noch nicht beendet, denn um kurz nach 22:00 Uhr erfolgte der nächste Einsatzauftrag. So mussten die Übungsteilnehmer nach Wathlingen fahren, um eine in einem Gebäude einer ehemaligen Kläranlage vermisste Person zu finden. Die größte Herausforderung hierbei war der sehr beendete Zugang durch einen Schacht, der seitlich in das Gebäude hineinführte. Auch die durch Nebel eingeschränkte Sicht machte das Auffinden der Person nicht einfacher.

Nach diesem Übungsabschnitt ging es zum letzten Mal zurück in die Unterkunft, wo die Helfer nach einem anstrengenden Tag in ihre Feldbetten fielen. Am Sonntagmorgen erfolgte nach einem gemeinsamen Frühstück die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft des Ortsverbandes, bevor am späten Sonntagvormittag die Übung offiziell endete.

Die gesteckten Ziele, Feststellung des Einsatzwertes und Festlegung künftiger Ausbildungsschwerpunkte, konnten nach einem ersten Fazit erreicht werden. Überdies hatten die Teilnehmer viel Spaß an der Übung und konnten bereits jetzt viele Erfahrungen mitnehmen, von denen sie bei Einsätzen und weiteren Übungen profitieren können.

Wenn Sie auch solche Erfahrungen sammeln möchten, sind Sie herzlich willkommen, dienstags zwischen 19:00 und 22:00 Uhr bei unserem Ausbildungsdienst vorbeizuschauen.


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