Lüchow-Dannenberg, 05.06.2013, von Konstantin Völckers

Elbe-Hochwasser

Nachdem sich über das Wochenende abzeichnete, dass die diesjährige Elbe-Flut sehr viel extremer werden würde als gedacht, erhielt unter anderem auch der THW Ortsverband Burgdorf am Sonntag, den 02.06.2013, den Voralarm.

Zwei Tage später erfolgte schließlich am Dienstagabend die Alarmierung der Bergungsgruppe und der Fachgruppe Räumen. Nach einer kurzen Einsatzbesprechung wurde beschlossen, wenige Stunden später in das Einsatzgebiet abzurücken. Gegen 4 Uhr morgens machten sich insgesamt 14 Helfer mit vier Fahrzeugen, darunter der GKW I und der komplette Fuhrpark der Fachgruppe, auf den Weg nach Lüchow im Wendland. Nach einer reibungslosen Fahrt traf man um 06:00 Uhr am vorgegebenen Sammelpunkt, dem THW Ortsverband Lüchow-Dannenberg, ein. Während dort schon diverse andere THW-Einheiten warteten, trafen anschließend weitere Kräfte ein, sodass nach dem stärkenden Frühstück dort über 50 Fahrzeuge und gut 300 THW-Helfer versammelt waren.

In der folgenden Einsatzbesprechung wurden den Einheiten ihre entsprechenden Einsatzräume zugewiesen, die Burgdorfer Helfer verlegten daraufhin komplett in ein Sand-/Kieswerk in Tramm. Dort wurde insbesondere das Bergungsräumgerät schon erwartet, um bei der Befüllung von Sandsäcken zu unterstützen. In dem Werk war seit Anfang der Woche eine steigende Zahl an freiwilligen Helfern und später auch Feuerwehrbereitschaften dabei, unzählige Sandsäcke zu füllen, zu palettieren und dann auf Transportfahrzeuge zu verladen. Aufgrund der hohen Arbeitsleistung wurde insbesondere das Burgdorfer Bergungsräumgerät zur Unterstützung des betriebseigenen Radladers dringend benötigt, um die Füllstationen mit Sand zu versorgen. Die Bergungsgruppe übernahm auch eine Füllstation, außerdem leitete sie viele, vor allem aus Zivilisten gebildete Füllteams in der richtigen Handhabung der Sandsäcke an. Zusätzlich übernahm man die Führung einer Bundeswehrkompanie, die dort für einen Tag hin beordert war, um ebenfalls Sandsäcke zu füllen. Weiterhin war der LKW Kipper mit dem Anhänger Tieflader immer unterwegs, um gefüllte Paletten an die jeweiligen Einsatzstellen am Deich zu transportieren.

An den Abenden der heißen und sehr kräfteverschleißenden Tage konnten sich die Burgdorfer Helfer in die nur wenige Kilometer entfernte Ortschaft Volkfien zurückziehen. Die dortige Ortsfeuerwehr hatte, da sie selbst dauerhaft im Einsatz war, unkompliziert und kurzfristig ihr gesamtes Feuerwehr-Gerätehaus den Burgdorfern zur freien Verfügung gestellt. Diese nahmen das Angebot gerne an, denn in dem kleinen, idyllisch gelegenem Dorf mit herzlicher Nachbarschaft ließ es sich sehr viel besser erholen, als in einem überfüllten Bereitstellungsraum in einer Turnhalle oder Schule, was viele andere Einsatzeinheiten machen mussten.

Nach mehreren, sehr langen Tagen, konnte die örtliche Einsatzleitung am Freitag mittag verkünden, dass das angestrebte Ziel, rund 25 Kilometer Deich mittels Sandsäcken zu erhöhen, erreicht wurde. Dafür hatten allein die über zweitausend beteiligten Helfer in Tramm mehrere tausend Tonnen Sand bewegt und rund eine Million Sandsäcke gefüllt und transportiert. Da aufgrund des großen Einsatzes aller auch die noch zusätzlich geplante Sandsackreserve von 100.000 Stück schon zu einem Teil gefüllt war, beschloss die Einsatzleitung, die Aktivitäten im Werk herunterzufahren und den Auftrag mit wenigen örtlichen Kräften zu beenden. Daher konnte auch das THW Burgdorf am späten Freitagnachmittag seine Arbeit einstellen und den Rückmarsch vorbereiten. Nachdem man das Gerätehaus in Volkfien gereinigt und geordnet hatte, wurde man mit großem Dank von den dortigen Feuerwehrleuten verabschiedet. Die mit einem kleinen Abstecher angetretene Rückfahrt verlief problemlos und man erreichte gegen 22:00 Uhr die Burgdorfer THW-Unterkunft. Nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft verabschiedeten sich die Helfer insbesondere mit einer gewissen Vorfreude, einmal wieder im eigenen Bett schlafen zu können.

Unser Dank geht vor allem an die Feuerwehr und Einwohnerschaft von Volkfien, die uns spontan und herzlich aufnahmen, sowie den Arbeitgebern der beteiligten Helfer, die durch die Freistellung erst diese wertvolle Hilfe ermöglichten.



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