Burgdorf,

Rissbildung in Burgdorfer Hochhaus führt zu Baufachberater-Einsatz

Gegen 23:20 Uhr bemerkte ein Wohnungseigentümer eines achtgeschössigen Burgdorfer Mehrfamilienhauses eine starke Verformung einer Wand in seiner Wohnung. Durch ein Geräusch wurden die Wohungseigentümer darauf aufmerksam und setzten auf Grund der starken Verformung sofort einen Notruf an Polizei und Feuerwehr ab.

Beschädigtes Mauerwerk - Quelle: THW/Marco Trübel

Die Burgdorfer Feuerwehr alarmierte kurz nach Eintreffen an der Einsatzstelle den Baufachberater des THW, der daraufhin zur Einsatzstelle fuhr, um eine Beurteilung des Schadens vorzunehmen.

An der Einsatzstelle stellte der Baufachberater fest, dass es sich um eine nichtragende Flurtrennwand aus sogenannten Langlochziegeln und beidseitigem Putzbelag handelt, die auf Grund einer Überbelastung, eine starke sichtbare Verformung in beide Richtungen zeigte. Um die Ursachenermittlung durchzuführen, mussten alle darunter und darüber liegende Wohnungen im Beisein der Polizei begangen werden, was dazu führte, dass auch eine Wohnung mittels Öffnungstechnik der Feuerwehr und Zugang über die Drehleiter besichtigt werden musste , da die Wohnungsmieter nicht anwesend waren.

Im Laufe der umfangreichen Erkundungen wurden in den übrigen Wohunungen keine Schäden oder bauliche Veränderungen festgestellt, die auf eine Ursache des Schadens hinweisen konnten.

Nach Abschluss dieser ersten Erkundungsmaßnahmen wurde auf Empfehlung des Baufachberaters, die Wand mittels Bausteifen und Kanthölzern gesichert, so dass kein weiterer vertikaler Druck zu einem weiterem Versagen führen kann. Den Wohungseigentümern wurde empfohlen, die Wohnung bis zum Abschluss der Maßnahmen zu verlassen.

Um weitere Gefährdungen auszuschließen und die Ursache einzugrenzen, wurde die Wand in örtlicher Lage eingemessen und die anschließenden Bauteile auf gleicher Geschossebene näher betrachtet, was dazu führte, dass der angrenzende Aufzugsschacht auf Grund der Lage mitbeurteilt wurde. Dieser aus Kalksandstein gemauerte Aufzugschacht grenzt an die Wohnungswände an und musste durch die Feuerwehr geöffnet werden. Nach Inaugenscheinnahme und Aufmaß konnte festgestellt werden, dass einige Konsolen zur Aufnahme der Belastungen des Aufzuges und der Lastgewichte - in Form von kleinen in die Kalksandsteinwand des Aufzugsschachtes einbetonierten Betonbalken - direkt auf die beschädigte Wand wirken können.

Da die beschädigte Wand aus Langlochziegeln (Löcher in horizontaler Richtung, gegenüber Hochlochziegel mit Löchern in vertikaler Richtung) besteht, die nur eine geringe Druckfestigkeit besitzen und keine statische Funktionen übernehmen, wurde diese Einschätzung an die Wohnungseigentümer übermittelt und empfohlen, am Folgetag die Hausverwaltung mit weiteren Schritten zu beauftragen.

Damit war die Gefahrenabwehr abgeschlossen, sodass der Einsatz um 04:30 Uhr mit dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft endete.


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